21

Nov 2016

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Wechselkurse und Edelmetallpreise

By StoneX Bullion

Edelmetallpreise werden international in US-Dollar festgelegt. Die wichtigste Börse für den internationalen Gold- und Silberhandel ist die COMEX, die New York Commodities Exchange, welche wiederum seit 1994 Teil der NYMEX, der New York Mercantile Exchange, ist. Zwar gibt es mit dem London Bullion Market zwar auch in Großbritannien eine bedeutende und sogar ältere Handelsplattform als die COMEX, aber die wirtschaftliche Bedeutung der USA und des US-Dollars haben die Bedeutung dieser Plattform verringert. Die Bedeutung der New Yorker Plattform wiederum für den weltweiten Handel mit Gold und die daraus resultierende Dollarfakturierung des Goldpreises ist historisch bedingt. Lange Zeit galt international der sogenannte Goldstandard. Es gab einen festen Wechselkurs diverser Währungen zwischen einer bestimmten Menge Gold und dem Wert, den dieses Gold in der jeweiligen Währung hatte. Die Zentralbanken dieser Länder waren verpflichtet, so viel Gold zu lagern, wie in Banknoten und Scheidemünzen (also Münzen mit lediglich aufgeprägtem Wert) im Umlauf waren. Auch die USA waren Teil des Goldstandard. Der Wechselkurs US-Dollar zu Gold betrug in den Jahren 1873 bis 1933 $20.67 je Unze und 1934-1971 $35.00 je Unze. Gleichzeitig entwickelte sich der US-Dollar zur internationalen Leitwährung. Insbesondere das Bretton-Woods-System (benannt nach seinen Entwicklern) trug dazu bei, die Verbindung zwischen Dollar und Goldpreis zu festigen. So wurde 1944 eine feste Wechselkursbandbreite zwischen dem mit Gold hinterlegten US-Dollar und den Währungen von vierundvierzig anderen Staaten festgelegt. Damit wurde der Dollar zur internationalen Leitwährung, gleichzeitig war der Dollar auch weiterhin im Verhältnis von $35.00 je Feinunze an das Gold gebunden. Faktisch existierte damit für viele Währungen, vermittelt durch den Dollar, eine Goldpreisbindung. Diese Vermittlung war es letztlich, welche als entscheidender Faktor dazu geführt hat, dass Gold grundsätzlich in US-Dollar gehandelt wird. Aber welchen Einfluss hat die Tatsache, dass Gold in US-Dollar gehandelt wird, auf Investoren, die in Euro oder anderen Währungen kaufen? Der wichtigste Faktor ist natürlich der Wechselkurs im Verhältnis zum Goldpreis. Wenn der Goldpreis sinkt, der Dollar aber zugleich teurer wird, also mehr Euro notwendig sind, um Dollar zu kaufen, kann dies dazu führen, dass Investoren, die mit Euro zahlen wollen, mehr für Gold zahlen müssen, als zu einem Zeitpunkt, als der Dollar noch günstiger war. Umgekehrt kann ein hoher Goldpreis durch einen niedrigen Dollarpreis ausgeglichen werden. Der Wechselkurs ist vor allem zu berücksichtigen, wenn es zu starken Währungsschwankungen kommt. Für private Anleger sind die Wechselkursschwankungen aber meist kein entscheidender Faktor bei einem Investment. Da sowohl der Euro als auch der Dollar als internationale Leitwährungen recht stabil sind und Schwankungen in langen Wellen und eher im niedrigen Prozentbereich verlaufen, ist die Auswirkung auf die Edelmetallpreise meist zu vernachlässigen.

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