16

Mar 2016

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Mar 2016

Münzprägestätten — Privates Prägen im staatlichen Auftrag

By StoneX Bullion

Münzprägestätten müssen nicht immer staatlich sein, selbst wenn sie offizielle Zahlungsmittel produzieren. Eine der bekanntesten privaten Prägestätten dürfte wohl die Rand Refinery sein. Die „Rand“ wird von einer Gruppe von derzeit insgesamt fünf teilhabenden Unternehmen betrieben, produziert aber dennoch ein in der Republik Südafrika zugelassenes Zahlungsmittel – den Krügerrand. Aber auch kleinere private Münzprägestätten prägen in staatlichem Auftrag. Aber auch die Scottsdale Mint in Arizona, USA oder die Pobjoy Mint im Süden Londons prägen echte Münzen, also anerkannte Zahlungsmittel.Aber wie ist es möglich, dass private Unternehmen im wahrsten Sinne des Wortes eine Lizenz zum Gelddrucken bekommen?Die Antwort ist einfach. Natürlich werden Anlagemünzen nicht als Zahlungsmittel genutzt, wenn sie auch als solches zulässig sind. Aber durch ihre Prägung werden sie als von staatlich autorisierte Stelle ausgegeben gekennzeichnet und tragen ihr Echtheitszertifikat bereits auf der Oberfläche. Außerdem werden Münzen in vielen Staaten geringer besteuert, als Barren. So ergibt sich für Prägestätten und ausgebende Staaten eine Win-Win-Situation. Investoren und Sammler können Edelmetalle zu günstigeren Preisen erwerben und die Staaten profitieren von den Lizenzgebühren, welche die Prägestätten zahlen. Zugleich werden Münzen in so geringen Auflagen und mit so geringem Wert im Verhältnis zum Metallwert geprägt, dass selbst bei kleinen Staaten mit kleinen Geldmengen keine Gefahr einer Inflation besteht. Denn oftmals sind es kleinere Staaten, welche mit privaten Prägestätten zusammen arbeiten. Beispielsweise hat die Republik Congo zusammen mit der Scottsdale Mint eine Silbermünze ausgeben, die Pobjoy Mint bietet Münzen der Isle of Man an. Aber gerade dieser Exotenstatus machen Münzen insbesondere für Sammler attraktiv.

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