24

Jun 2016

24

Jun 2016

Die beliebtesten Anlagemünzen – Der Maple Leaf

By StoneX Bullion

Nach dem Ende des Bretton-Woods-Systems, dank welchem Gold stets zu einem festen Wechselkurs in US-Dollar getauscht werden konnte, wurde sich das Sonnenmetall mehr und mehr zum Spekulations- und Anlageobjekt. Um Gold auch für Kleinanleger attraktiv zu machen, entwickelten findige Marketingstrategen aus Südafrika den Krügerrand. Die Münzen sollten nicht nur ästhetisch ansprechender sein, als die Standardbarren mit 400 oz (12,5kg) Gewicht, sondern auch in kleinen Tresoren oder notfalls unter dem Kopfkissen Platz finden. Die steuerlichen Vorteile von gesetzlichen Zahlungsmitteln gegenüber anderen Investitionsprodukten kamen noch hinzu. Allerdings ergab sich trotz des sich schnell einstellenden Erfolgs ein erhebliches Problem für den Krügerrand. Aufgrund der südafrikanischen Apartheids-Politik beschlossen die Vereinten Nationen am 18. Juli 1976 die „Internationale Konvention über die Bekämpfung und Bestrafung des Verbrechens der Apartheid“. Im Zuge dieses Beschlusses wurden viele südafrikanische Produkte mit einem strengen Exportverbot belegt, welches trotz seines Status als Zahlungsmittel auch den Krügerrand betraf. Da aber die Nachfrage nach Gold in Form von Bullionmünzen ungebrochen war, entstand eine Marktlücke, welche das Interesse andere goldfördernder Nationen erregte. Zu diesen Nationen zählte auch Kanda. Und so wurde 1979 durch das kanadische Parlament das „Gold Maple Leaf Programme“ ins Leben gerufen und eine entsprechende Münze bei der Royal Canadian Mint in Auftrag gegeben. Mit einer Reinheit von 999/1000 unterschieden sich die Maple Leaf nicht nur in ihrer Zusammensetzung von ihrem stärksten Konkurrenten, welcher mit einem Kupferanteil von 8.33% geprägt wurde. Im Gegensatz zum Krügerrand tragen Maple Leaf auch einen regulären Nennwert. Dieser lag zum Zeitpunkt der Erstausgabe bereits weit unter dem tatsächlichen Goldwert. Heute sind Maple Leaf mit einer Reinheit von 999.9/1000 die Anlagemünze mit der höchsten Reinheit weltweit. Zuerst probeweise auf eine Dauer von drei Jahren begrenzt, zeigt sich schon bald der Erfolg der neuen Anlagemünze und so wurde schon 1981 eine kontinuierliche Produktion beschlossen. Gleichzeitig mit dem Beginn der umfassenden Produktion wurden neben der 1 Unze auch Stückelungen von 1/4 Unze und 1/10 Unze eingeführt und später aufgrund des steigenden Goldpreises dauerhaft um 1/20 Unzen-Münzen erweitert. Diese kleineren Münzen haben nicht nur den Vorteil, dass sie einfacher zu liquidieren sind, sie eignen sich auch hervorragend als Geschenk. Seit seiner Etablierung hat der Maple Leaf wenige Veränderungen durchgemacht. Drei verschiedene Portraits der Queen (im Alter von 39, 64 und 79 Jahren) zierten die Münze und ab 2014 wurden neue Sicherheitsmerkmale eingeführt, aber sonst ist das zeitlos-schlichte Design mit dem Ahornblatt als zentralem Element unverändert geblieben. Dafür hat sich die Kreativabteilung der Royal Canadian Mint in den vergangenen Jahren einige Sondereditionen ihrer wichtigsten Münze überlegt. Von Goldmünzen mit einer Reinheit von 999.99/1000 über Silbermünzen mit der Form eines Ahornblattes bis zum 100 Kilo Gold Maple Leaf waren einige außergewöhnliche Stücke darunter. Dank der ununterbrochen hohen Nachfrage ist ein Ende der Erfolgsgeschichte des Maple Leaf nicht in Sicht und es bleibt spannend, was sich die Royal Canadian Mint noch an Sondereditionen einfallen lassen wird.

Tags