Gold und Silber – Ihr Ratgeber für den besseren Überblick

Wenn Sie diesen Ratgeber lesen, sind Sie vermutlich im Begriff, eine äußerst sinnvolle Entscheidung zu treffen, nämlich Gold oder Silber zu kaufen. Wir nennen Ihnen die Gründe, warum diese Entscheidung richtig ist und stellen Ihnen dann die wichtigsten Anlageprodukte beider Edelmetalle vor. Darüber hinaus lernen Sie hier die bekanntesten Barrenhersteller und Münzprägeanstalten kennen und finden ein Glossar mit wichtigen Fachbegriffen rund um das Thema Gold und Silber. Abschließend erklären wir Ihnen, wo und wie der Gold- und der Silberpreis entstehen.


4 gute Gründe, Gold und Silber zu kaufen

1. Langfristiger Erhalt Ihres Vermögens

Wer Gold und Silber besitzt, der kann wieder ruhig schlafen. Die beiden Edelmetalle haben sich Jahrtausende auf der ganzen Welt als Wertspeicher bewährt. Keine politische Revolution, ökonomische Krise oder wissenschaftliche Innovation hat es je geschafft, der Menschheit ihr Begehren nach den Edelmetallen auszutreiben. In allen Ländern und zu allen Zeiten stellen Gold und Silber deshalb immer reales Vermögen dar.

Es ist genau dieses nachhaltige Versprechen der dauerhaften und buchstäblich greifbaren Werthaftigkeit, das die Edelmetalle vor allen anderen Formen der Geldanlage auszeichnet: egal, ob es sich um Sparkonten, Anleihen, Aktien oder gar einen undurchdringlichen Dschungel von obskuren Derivaten handelt.

Beim Kauf beider Edelmetalle profitieren Sie in gleichem Maße von der langfristigen Werterhaltung. Um sich auf kurz- bis mittelfristige Sicht vor einem Wertabfall von Gold gegenüber Silber oder Silber gegenüber Gold zu schützen, ist es empfehlenswert, etwa denselben Geldbetrag in beide Edelmetalle zu investieren.

2. Schutz vor Inflation & hohes Wertsteigerungspotential

Inflation bedeutet Geldentwertung und diese Geldentwertung ist von den Zentralbanken in aller Welt heute erklärtermaßen gewollt. Die Europäische Zentralbank beispielsweise strebt für den Euro eine Entwertung von knapp zwei Prozent pro Jahr an. Das bedeutet jedoch nichts anderes, als dass Sie bei einer Rendite von weniger als zwei Prozent reale Verluste erleiden, auch wenn Ihr Geldvermögen nominal wächst. Sie können also mit Ihrem Ersparten von Jahr zu Jahr weniger Güter kaufen. Kein schöner Gedanke.

Besonders kritisch: Sie haben keine, aber auch wirklich gar keine Garantie dafür, dass die Inflation nicht auch einmal für längere Zeit bedeutend höher liegen kann, als zwei Prozent. Warum sollten aus den offiziell gewünschten zwei Prozent nicht unerwünschte vier Prozent, sechs Prozent, acht Prozent oder mehr werden? In anderen Ländern sind solche Teuerungsraten schon heute gang und gäbe und lassen sich auch in der Eurozone nicht einfach per Beschluss verhindern.

Durch den Kauf von Gold und Silber wirken Sie dem Prozess der Entwertung Ihres Geldvermögens entgegen. Gerade in Zeiten hoher Inflationsraten schützen die beiden Edelmetalle Ihr Vermögen nicht nur, sondern vermehren es mitunter sogar kräftig, wie die geschichtliche Erfahrung lehrt.

Das klassische Beispiel hierfür sind die 70er Jahre des letzten Jahrhunderts. Ein US-Amerikaner, der 1970 einen Konsumartikel für 10 Dollar kaufte, bezahlte für denselben Artikel im Jahr 1980 21,42 Dollar. Das entspricht einer akkumulierten Inflationsrate von 112,4% in nur einem Jahrzehnt. Im selben Zeitraum – ganz konkret von den Tiefstkursen im Januar 1970 bis zu den Höchstkursen im Januar 1980 – verteuerte sich Gold um 2346,04% und Silber sogar um 2647,22%. Wie Sie sehen, hat die Preisentwicklung von Gold und Silber die Inflation sehr deutlich überkompensiert.

3. Unabhängigkeit von Regierungswillkür

Euro, Dollar, Pfund und Yen sind sogenannte Fiat-Währungen. Das bedeutet: Sie sind nicht durch Gold, nicht durch Silber und auch nicht durch irgendein anderes reales Gut gedeckt, sondern nur durch das Versprechen von Regierungen.

Dieser gesetzlich verordnete, im Grunde aber nicht real vorhandene Wert einer Fiat-Währung birgt für Sie auf lange Sicht eine sehr ernste Gefahr. Wird nämlich einer solchen Währung der Status eines Zahlungsmittels per Gesetz wieder entzogen ist damit auch jeglicher Wert dahin. Dies ist nicht nur eine vage, theoretische Möglichkeit, sondern eine Gewissheit.

Bedenken Sie: Bisher hat es noch KEINE EINZIGE ungedeckte Papierwährung geschafft, die Zeitläufe zu überdauern. Sie haben ALLE früher oder später den Status eines Zahlungsmittels verloren und sind damit vollständig wertlos geworden. Die Frage ist nicht ob, sondern lediglich wann Euro, Dollar und Co. dasselbe Schicksal bevorsteht, wie es in Deutschland zum Beispiel die unrühmliche Papiermark im Jahr 1924 ereilte. Ein geordneter Währungsübergang wie der von der D-Mark zum Euro ist ein Glücksfall, aber mitnichten der geschichtliche Regelfall.

Vergleichen Sie die historische Flüchtigkeit der Fiat-Währungen mit dem Wert von Gold und Silber. Es stimmt: Die historischen Gold- oder Silberwährungen haben den Status von Zahlungsmitteln in aller Welt verloren, einmal abgesehen davon, das heute geprägte Edelmetallmünzen noch über einen symbolischen Nennwert in einer aktuellen Währung verfügen und damit rein formal auch als Zahlungsmittel gelten.

Doch sind Gold und Silber selbst durch den Verlust Ihres offiziellen Status keineswegs wertlos geworden. Warum? Weil sie anders als Banknoten oder digitale Zahlenreihen auf Ihrem Konto um ihrer selbst Willen begehrt und zugleich nicht beliebig vermehrbar sind. Ob ein Staat Gold und Silber nun zum Zahlungsmittel erklärt oder es bleiben lässt, ist für ihren echten Wert ganz gleichgültig. Diese Unabhängigkeit der Edelmetalle von Regierungswillkür ist für den Besitzer von Gold und Silber ein sehr beruhigender Gedanke.

4. Steuerliche Vorteile

Die Vorteile von Gold und Silber erschöpfen sich jedoch nicht in Krisenszenarien. Auch als ganz normale Form der Geldanlage in Zeiten wirtschaftlicher Stabilität bieten die Edelmetalle wichtige Vorzüge. Einer davon ist die steuerliche Behandlung.

Wenn Sie Gold und Silber verkaufen, ist dies ein privates Veräußerungsgeschäft, für das nach einer Haltefrist von einem Jahr keine Spekulationssteuer anfällt: ein echter Vorteil gegenüber Aktiengewinnen, von denen Sie unabhängig ihrer Haltefrist 25% Abgeltungssteuer ans Finanzamt abführen müssen.

Der Goldkauf ist darüber hinaus von der Mehrwertsteuer befreit, sofern Sie Produkte wählen, die als Anlagegold klassifiziert sind. Zum Anlagegold zählen:

  • Goldbarren mit einer Feinheit von mindestens 995/1000. Nahezu alle Goldbarren, die von Edelmetallhändlern in Deutschland angeboten werden, erfüllen diese Voraussetzung.
  • Goldmünzen mit einer Feinheit von mindestens 900/1000, die nach 1800 geprägt wurden, gesetzliches Zahlungsmittel des ausgebenden Landes sind oder waren und deren Preis den Marktwert für das enthaltene Gold um nicht mehr als 80% übersteigt. Diese Voraussetzungen erfüllen die meisten Handelsgoldmünzen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts, alle modernen Anlagemünzen und eine Vielzahl von Sammlermünzen aus Gold.

Die Mehrwertsteuer für Silberbarren liegt bei 19%. Für Silbermünzen galt bis Ende 2013 der ermäßigte Steuersatz von 7% und seit 2014 ebenfalls der volle Mehrwertsteuersatz von 19%. Es gibt jedoch mit der Differenzbesteuerung glücklicherweise eine wichtige Sonderregelung:

Münzhändler in Deutschland haben die Möglichkeit, für Silbermünzen aus dem Nicht-EU-Ausland lediglich die Differenz zwischen Ankaufs- und Verkaufspreis, im Effekt also die Gewinnmarge mit 19% besteuern zu lassen. Die sich daraus ergebenden Mehrkosten für den Käufer sind minimal. Ganz normale Silberpreisschwankungen im Tagesverlauf haben einen größeren Effekt auf den Bruttoverkaufspreis von Silbermünzen als die neue steuerliche Regelung.


Goldmünzen und Silbermünzen

Klassische Anlagemünzen

Anlagemünzen aus Gold und Silber bieten Einsteigern ebenso wie Kennern eine ideale Möglichkeit, ihr Geld in physisches Edelmetall zu investieren. Die wichtigsten Vorteile von Anlagemünzen liegen in ihrem niedrigen Aufgeld zum Goldpreis oder Silberpreis sowie in der Möglichkeit, direkt an der Preisentwicklung der Edelmetalle zu partizipieren. Steigt der Gold- oder Silberpreis, dann steigt der Wert der Anlagemünzen parallel.

Darüber hinaus gilt: Sie können Anlagemünzen dank ihres hohen Bekanntheitsgrades und ihrer großen Popularität später besonders einfach an Händler, Banken oder private Interessenten zu einem marktgerechten Preis verkaufen.

Zu den etablierten Klassikern unter diesen Anlage- oder Bullionmünzen, bei denen Sie nichts falsch machen, zählen:

  • American Eagle Goldmünzen und American Eagle Silbermünzen (USA)
  • Känguru Goldmünzen (Australien)
  • Krügerrand Goldmünzen (Südafrika)
  • Maple Leaf Goldmünzen und Maple Leaf Silbermünzen (Kanada)
  • Wiener Philharmoniker Goldmünzen und Wiener Philharmoniker Silbermünzen (Österreich)

Halbnumismatische Anlagemünzen

Wenn Ihnen das Konzept der Anlagemünzen gefällt, Sie aber neben dem Edelmetallwert einen potentiellen Sammlerwert erwarten, sind halbnumismatische Anlagemünzen eine gute Wahl für Sie. Diese Münzen sind bei Ausgabe etwas teurer als die klassischen Anlagemünzen. Ist das Prägejahr jedoch abgeschlossen, macht erfahrungsgemäß der entstehende Sammlerwert die Mehrkosten mehr als wett. Selbst Vervielfachungen des Preises nach einigen Jahren kommen bei halbnumismatischen Anlagemünzen durchaus vor.

Zu den bekannten Vertretern dieser Kategorie von Edelmetallmünzen zählen:

  • Kookaburra Silbermünzen (Australien)
  • Lunar 2 Goldmünzen und Lunar 2 Silbermünzen (Australien)
  • Panda Goldmünzen und Panda Silbermünzen (China)
  • Wildlife Silbermünzen (Kanada)

Stückelungen von Anlagemünzen

Klassische Anlagemünzen werden in der Standardausgabe meist mit einem Gewicht von einer Feinunze geprägt. Diese Prägungen sind relativ zum Gewicht günstiger als kleinere Stückelungen von einer halben, viertel oder zehntel Feinunze und bieten Ihnen ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis.

Einige halbnumismatische Anlagemünzen (Lunar 2, Koala und Kookaburra) sind auch in deutlich größeren Stückelungen erhältlich, die mitunter mit noch geringerem Aufgeld angeboten werden als die Standardausgaben mit einer Feinunze Gewicht.

Deutsche Gedenkmünzen aus Gold und Silber seit 1945

Bei Goldmünzen und Silbermünzen aus Deutschland nach 1945 handelt es sich ausschließlich um Gedenkmünzen, die weniger für Anleger, dafür aber umso mehr für begeisterte Münzsammler interessant sind. Prägungen in drei Währungen (D-Mark, Mark der DDR und Euro), sowie eine Geschichte von vielen Jahrzehnten verleihen diesem Sammelgebiet seinen ganz besonderen Reiz. Folgende Gedenkmünzen der Bundesrepublik und der DDR wurden / werden verausgabt:

Bundesrepublik Deutschland

  • 5-DM-Silber-Gedenkmünzen (1953–1976)
  • 10-DM-Silber-Gedenkmünzen (1970 bis 2001)
  • 1-DM-Goldmünze, auch „Goldmark“ (einmalige Ausgabe, 2001)
  • 100-Euro-Goldmünzen, auch „Goldeuro“ (2002 bis 2018)
  • 200-Euro-Goldmünze, auch „Goldeuro“ (einmalige Ausgabe, 2002)
  • 20-Euro-Goldmünzen, auch „Goldeuro Deutscher Wald“ (2010 bis 2015)

DDR

  • 5-Mark-Gedenkmünzen (1968 bis 1990)
  • 10-Mark-Gedenkmünzen (1966 bis 1990)
  • 20-Mark-Gedenkmünzen (1966 bis 1990)

Nur bei den 20-Mark-Gedenkmünzen der DDR handelt es sich durchgehend um Silbermünzen. 10-Mark-Gedenkmünzen bestehen teilweise und 5-Mark-Gedenkmünzen fast ausschließlich aus sogenanntem Neusilber, einer Kupfer-Nickel-Zink-Legierung.

Internationale und deutsche Münzprägeanstalten

Australien: Die australische Prägeanstalt Perth Mint verausgabt die klassische Gold-Anlagemünze Känguru und ist darüber hinaus weltbekannt für ihre halbnumismatischen Anlagemünzen. Dazu gehören die Münzserien Lunar 1 und Lunar 2 in Gold und Silber und die Silbermünzen Kookaburra und Koala.

China: Im Besitz der China Gold Coin Incorporation befinden sich mehrere Münzprägeanstalten, in denen die populären Panda Goldmünzen und Panda Silbermünzen hergestellt werden.

Deutschland: Die Staatliche Münze Berlin, das Bayerische Hauptmünzamt in München, die Staatlichen Münzen Baden-Württemberg in Stuttgart und Karlsruhe sowie die Hamburgische Münze prägen gemeinsam oder alleine alle aktuell erscheinenden deutschen Gedenkmünzen aus Gold und Silber.

Großbritannien: Die altehrwürdige britische Royal Mint prägt die berühmte Goldmünze Sovereign sowie die Anlagemünze Britannia aus Gold und Silber.

Kanada: Die Royal Canadian Mint gibt die renommierte Anlagemünze Maple Leaf in Gold und Silber heraus. Die Wildlife-Serie (2011 bis 2013) der Prägeanstalt zählt zu den populären halbnumismatischen Silbermünzen neueren Datums.

Mexiko: Die Casa de Moneda de México verausgabt die Anlagemünze Libertad in Gold und Silber.

Österreich: Die Münze Österreich gibt die einzigen Anlagemünzen mit Nennwert in Euro heraus: den Wiener Philharmoniker Gold und den Wiener Philharmoniker Silber. Beide Münzen erfreuen sich insbesondere in Deutschland sehr großer Beliebtheit.

Südafrika: Die South African Mint verausgabt mit dem Krügerrand den Klassiker unter den Anlagemünzen aus Gold schlechthin.

USA: Die United States Mint prägt mit dem America Gold Eagle und dem American Silver Eagle zwei der meistverkauften Anlagemünzen der Welt. Zu den weiteren bekannten Edelmetallmünzen der amerikanischen Prägeanstalt zählen der Buffalo aus Gold und die Silbermünzenserie America the Beautiful.


Goldbarren, Kinebars und Silberbarren

Goldbarren

Goldbarren stellen neben Goldmünzen die beliebtesten physischen Anlageprodukte aus dem gelben Edelmetall dar. Das Angebot für Privatanleger im Online-Handel ist sehr breitgefächert. Es reicht von nur 1 g schweren Barren bis hin zu Kilobarren und umfasst zahlreiche Zwischengrößen. Abgesehen von den sehr kleinen Ausgaben, die vorallem als Geschenk geeignet sind, zeichnen sich Goldbarren durch noch geringere Aufgelder zum aktuellen Goldpreis aus als Anlagemünzen.

Man unterscheidet geprägte Goldbarren, die aus Goldblechen ausgestanzt werden und gegossene Goldbarren, die in einer Form verflüssigt werden und dann darin erstarren. Größere Goldbarren sind häufiger in gegossener Form und kleinere Goldbarren häufiger in geprägter Form erhältlich.

Kinebars

Bei Kinebars oder Kinebarren handelt es sich um Goldbarren, die mit einem optischen Sicherheitsmerkmal – dem Kinegramm – ausgestattet sind, welches die Fälschungssicherheit zusätzlich erhöht. Der Schweizer Raffinierer und Barrenhersteller Argor Heraeus ist als einziger berechtigt, diese besonderen Goldbarren zu produzieren. Kinebars werden von Argor Heraeus teilweise unter eigenem Namen, teilweise für den deutschen Anteilseigner Heraeus oder auch als Kundeprodukt für Banken wie beispielsweise die Schweizer UBS geprägt.

Silberbarren

Silberbarren für Privatanleger werden in Gewichten zwischen 1 g und 15 kg hergestellt. Wie bei Goldbarren unterscheidet man auch bei den Silberbarren geprägte und meist kleinere sowie gegossene und meist größere Varianten. Aufgrund der höheren Besteuerung von Silberbarren im Vergleich mit differenzbesteuerten Silbermünzen sollten Käufer bei der Bestellung immer das tatsächliche Preis-Leistungs-Verhältnis beider Produkte im Auge behalten.

Stückelungen von Goldbarren und Silberbarren

Als Faustregel gilt: Je größer und schwerer der Barren ist, desto geringer ist das Aufgeld zum Goldpreis oder Silberpreis relativ zum Gewicht. Bedenken Sie jedoch auch, dass Sie sehr große und entsprechend teure Barren gegebenenfalls nicht ganz so schnell wieder verkaufen können, weil der Interessentenkreis viel überschaubarer ist als bei kleineren und günstigeren Stückelungen.

Hersteller von Goldbarren und Silberbarren

Die komplette Liste aller Hersteller von Gold- und Silberbarren ist zu umfangreich, um hier dargestellt zu werden. Zu den bekannten Anbietern, deren Produkte im deutschen Online-Handel häufig anzutreffen sind, gehören unter anderem diese zehn renommierten Unternehmen:

  • Argor Heraeus, Schweiz, LBMA
  • Degussa, Deutschland (gehört heute zu Umicore), ehemals LBMA
  • Heimerle & Meule, Deutschland
  • Heraeus, Deutschland, LBMA
  • Istanbul Gold Refinery, Türkei, LBMA
  • LEV (Leipziger Edelmetallverarbeitung), Deutschland
  • PAMP, Schweiz, LBMA
  • Perth Mint, Australien, LBMA
  • Umicore, Belgien, LBMA
  • Valcambi, Schweiz, LBMA

Der Zusatz „LBMA“ besagt, dass der Hersteller von der London Bullion Market Association akkreditiert wurde und am wichtigen Londoner Goldmarkt handeln darf. Die Zulassung verleiht den Barren dieser Hersteller globale Akzeptanz, sodass sich der Wiederverkauf zu einem fairen Preis gegebenenfalls einfacher gestalten kann als bei Goldbarren und Silberbarren von nicht akkreditierten Herstellern.


Wichtige Fachbegriffe rund um das Thema Edelmetalle

Wenn Sie sich näher mit Gold und Silber beschäftigen, werden Ihnen immer wieder eine Reihe von Fachbegriffen begegnen. Die Wichtigsten davon haben wir hier für Sie zusammengefasst:

  • Agio: Aufgeld zum Edelmetallpreis für Münzen oder Barren, welches die Herstellungskosten sowie Lagerkosten und Lieferkosten zum Händler beinhaltet.
  • Avers: Vorderseite einer Münze.
  • Feingewicht: Reines Edelmetallgewicht einer Münze oder eines Barrens..
  • Feingold: Gold mit einer Reinheit von 999/1000 oder mehr.
  • Feinsilber: Silber mit einer Reinheit von 999/1000 oder mehr.
  • Feinheit: Anderes Wort für die Reinheit von Edelmetallprodukten, ausgedrückt in Promille, zum Beispiel 999/1000.
  • Feinunze o. troy ounce: Wichtigstes Massemaß im Edelmetallhandel, für das der Goldpreis und der Silberpreis festgelegt werden. Eine Feinunze oder „1 oz“ entspricht genau 31,1034768 g. Die Feinunze ist zugleich Standardgewicht für Anlagemünzen.
  • Gold-ETFs u. Silber-ETFs: Börsengehandelte Fonds (exchange traded funds), die die Preisentwicklung des jeweiligen Edelmetalls nachvollziehen. Gold- und Silber-ETFs sind häufig physisch besichert. Die bekanntesten dieser ETFs sind der SPDR Gold Trust und der iShares Silver Trust.
  • Good Delivery Barren: Goldbarren mit 400 oz (ca. 12,44 kg) Feingewicht und Silberbarren mit 1000 oz (ca. 31,10 kg) Feingewicht, die am London Bullion Market (Gold- und Silbermarkt in London) gehandelt werden.
  • Karat: Traditionelles Maß der Reinheit von Edelmetallprodukten, inzwischen weitgehend durch die exaktere Feinheit in Promille ersetzt. Ein Karat entspricht 1/24.
  • Münzzeichen o. Prägezeichen: Erkennungszeichen einer Prägeanstalt auf Münzen, häufig ein einzelner Buchstabe, zum Beispiel „P“ für die australische Perth Mint oder „A“ für die Staatliche Münze Berlin.
  • Nennwert: Der auf eine Münze aufgeprägte Wert in der Währung des ausgebenden Landes. Der Nennwert liegt immer deutlich unter dem Marktwert einer Edelmetallmünze.
  • Punze: Prägestempel mit Angabe der Feinheit von Edelmetallprodukten, vor allem auf Schmuck.
  • Raugewicht: Gesamtgewicht einer Münze oder eines Barrens inklusive Legierungsmetallen.
  • Revers: Rückseite einer Münze.
  • Sterlingsilber: Silber mit einer Feinheit von 925/1000.

    Auslieferung und Lagerung von Münzen und Barren

    „Eine Unze ist eine Unze“. Diese Aussage hört man des Öfteren von Anlegern, die damit sagen wollen, dass es bei Gold und Silberprodukten einzig auf den Edelmetallwert ankommt und alles andere Nebensache ist. Sie werden jedoch feststellen, dass der Zustand von Münzen und Barren durchaus den Wiederverkaufswert beeinflusst. Vermutlich möchten auch Sie lieber eine tadellos erhaltene Goldmünze oder Silbermünze kaufen als eine, die deutliche Kratzspuren aufweist. Wir stellen Ihnen deshalb die wichtigsten Verpackungen und Aufbewahrungsmöglichkeiten für Edelmetallprodukte vor.

    Coinsheets: Hartplastikscheiben mit Vertiefungen für gekapselte China Panda Silbermünzen. Je 30 Münzen werden in einem eingeschweißten Coinsheet ausgeliefert.

    Folie: Goldbarren und Silberbarren und auch einige Anlagemünzen werden einzeln in stabiler Folie eingeschweißt ausgeliefert.

    Karten und Blister: Manche Hersteller bieten kleinere Goldbarren im „Scheckkartenformat“ an. Ein Goldbarren ist dabei in eine eingeschweißte Karte eingelassen, die den Herstellernamen, das Feingewicht, die Feinheit und gegebenenfalls eine Seriennummer zeigt. Gelegentlich werden auch Münzen in Karten ausgeliefert, die meist das Motiv der jeweiligen Prägung aufnehmen. Diese Karten heißen auch Blister.

    Münzkapseln: Münzkapseln aus Hartplastik bieten den besten Rundumschutz für Münzen. Die Perth Mint fasst ihre gekapselten Münzen zusätzlich in eingeschweißte Rollen zusammen, bei 1-oz-Ausgaben typischerweise je 10 Münzen.

    Münztableaus und Münzkoffer: Münztableaus und Münzkoffer dienen der organisierten Aufbewahrung von Münzen. Jedes Tableau verfügt über Vertiefungen, deren Maße häufig exakt auf bestimmte Münzen zugeschnitten sind. Ein Münzkoffer fasst wiederum eine bestimmte Anzahl dieser Tableaus.

    Münztaschen: Schutzhüllen für Münzen aus durchsichtigem Kunststoff, die mit einer Lasche verschlossen werden. Sie schützen die Münzen in gewissem Umfang vor mechanischen Belastungen. Münztaschen sind eher für die vorübergehende als die dauerhafte Aufbewahrung geeignet.

    Tubes und Masterboxen: Anlagemünzen wie Maple Leaf, Wiener Philharmoniker oder American Eagle werden in Tubes genannten Hartplastikröhrchen ausgeliefert, wenn Sie eine bestimmte Anzahl dieser Münzen bestellen. Eine Tube für den Maple Leaf Silber fasst zum Beispiel 25 Münzen. Eine Tube für den Wiener Philharmoniker Gold fasst 10 Münzen. Tubes lassen sich luftdicht verschließen und werden von den Münzprägeanstalten eingeschweißt ausgeliefert.

    Bestimmte Mengen an Tubes werden wiederum in stabilen Plastikkisten, sogenannten Masterboxen ausgeliefert. Eine Masterbox für den Maple Leaf Silber fasst zum Beispiel 20 Tubes mit je 25 Münzen, insgesamt also 500 Münzen.


    Goldpreise und Silberpreise

    Zwar ist häufig von dem Goldpreis oder dem Silberpreis die Rede, tatsächlich gibt es aber verschiedene Preise für die Edelmetalle, von denen das London Gold Fixing und Silber Fixing, der Spot-Preis und die Preise für Gold- und Silber-Futures an der Warenterminbörse COMEX die größte Bedeutung haben.

    London Gold Fixing und Silber Fixing

    Der weltweit wichtigste Goldpreis wird zweimal am Tag in London ermittelt. Das Verfahren der Preisermittlung ist als London Gold Fixing bekannt oder auch als LBMA Fixing – nach der London Bullion Market Association, die den Londoner Goldmarkt organisiert und reguliert.

    Am Gold Fixing nehmen die Vertreter von fünf Großbanken per Telefonkonferenz teil, die selbst Gold kaufen oder verkaufen und zusätzlich Aufträge für ihre Kunden ausführen. Der Preis wird so lange nach oben oder unten verschoben, bis sich das Kaufvolumen und das Verkaufsvolumen in etwa die Waage halten. Dieser Preis wird dann offiziell vom Vorsitzenden festgesetzt. Der jährlich wechselnde Vorsitz fällt jeweils einem der fünf Bankenvertreter zu.

    Analog zum Gold Fixing findet einmal am Tag auch ein Silber Fixing statt. Das Verfahren der Preisermittlung ist im Prinzip identisch, jedoch nehmen am Silber Fixing nur die Vertreter von drei und nicht fünf Grobanken teil.

    Das Gold Fixing und das Silber Fixing dienen als Referenz für alle Edelmetallkurse weltweit.

    Der Spot-Preis für Gold und Silber

    Als Spot-Preis bezeichnet man einen Preis, bei dem das gehandelte Gut binnen zwei Tagen geliefert werden muss. Beim Spot-Markt für Gold und Silber handelt es sich größtenteils um einen außerbörslichen Markt, bei dem die Teilnehmer den Preis direkt miteinander vereinbaren. Der Spot-Handel mit Edelmetallen findet nahezu rund um die Uhr statt, sodass sich der Spot-Preis für Gold und Silber permanent ändert.

    Das Agio oder Aufgeld für Barren und Münzen bezieht sich auf den Spot-Preis. Seriöse Edelmetallhändler aktualisieren die Preise für Edelmetallprodukte entsprechend der fortlaufenden Änderungen der Spot-Preise zeitnah.

    Die Futures-Preise für Gold und Silber an der COMEX

    Die COMEX oder Commodity Exchange gehört zur NYMEX oder New York Merkantile Exchange und ist der weltweit wichtigste Terminmarkt für Edelmetalle. Hier werden Gold-Futures und Silber-Futures gehandelt. Jeder Future oder Warenterminkontrakt hat eine bestimmte Laufzeit. Die Lieferung erfolgt erst, nachdem diese Laufzeit beendet ist.

    Tatsächlich kommt es aber beim Futures-Handel in der Mehrzahl der Fälle überhaupt nicht zur physischen Auslieferung. Die meisten Marktteilnehmer kaufen einen Future (eröffnen eine Long-Position) oder verkaufen einen Future leer (eröffnen eine Short-Position), um auf steigende Kurse (long) oder fallende Kurse (short) zu spekulieren und innerhalb der Laufzeit zu verkaufen (zurückzukaufen).

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